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29.02.2012

Mehr Schutz vor gefälschten Arzneimitteln:

GPHF spendet 10 Minilabs für Sambia und Tansania

Frankfurt am Main, 29. Februar 2012 – Wie kaum eine Region der Erde ist Afrika von Arzneimittelfälschungen und ihren nicht selten tödlichen Folgen betroffen. Um einen Beitrag zur Verbesserung der Arzneimittelkontrolle vor Ort zu leisten hat der gemeinnützige Global Pharma Health Fund e.V. (GPHF) aus Frankfurt am Main den nationalen Gesundheitsbehörden von Sambia und Tansania jetzt insgesamt zehn seiner mobilen Labore zur Identifikation gefälschter Medikamente als Spende zur Verfügung gestellt. Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck, traf sich hierzu mit den Gesundheitsministern von Tansania und Sambia. Das deutsche Pharma-, Chemie- und Life-Science-Unternehmen Merck unterstützt den GPHF seit Jahren in seiner Projektarbeit.

„Gefälschte Arzneimittel sind eine ernstzunehmende Bedrohung für die Gesund-heitsversorgung. Mit den Minilabs schützen wir Menschen unmittelbar vor einer mit-unter tödlichen Gefahr“, sagte Kley am Mittwoch, 29. Januar, vor Journalisten in der sambischen Hauptstadt Lusaka. „Außerdem helfen wir die Strukturen der Arzneimit-telüberwachung zu verbessern und sorgen dafür, dass die knappen Ressourcen nicht für wertlose, wenn nicht gar gefährliche Medizin verschwendet werden.“ Die mobilen Kompaktlabore seien weltweit einzigartig, um Fälschungen schnell, kostengünstig und zuverlässig identifizieren zu können, ergänzte Kley. „Damit lassen sich vor allem in ländlichen Gebieten Engpässe bei der Qualitätskontrolle von Arzneimitteln überbrücken.“ Kleys Besuch in Sambia erfolgte im Rahmen einer Afrikareise, die ihn zuvor nach Tansania und Sansibar geführt hatte.

Fachleute schätzen, dass bis zu 30 Prozent aller Medikamente in Afrika gefälscht oder von minderwertiger Qualität sind. Hier setzt der Global Pharma Health Fund an: Das vom GPHF entwickelte Minilab besteht aus zwei mobilen und tropentauglichen Koffern, mit deren Inhalt minderwertige oder gefälschte Arzneimittel nachgewiesen werden können. Das mobile Labor bietet schnelle, einfache und preiswerte Testme-thoden, um Arzneimittel auf äußerliche Auffälligkeiten, Identität und Gehalt zu prüfen, und erkennt 57 Wirkstoffe vor allem von gängigen Arzneimitteln gegen Infekti-onskrankheiten. Darunter befinden sich Testmethoden u. a. für Antibiotika, Wurmmit-tel, Virustatika, Malariamittelund Tuberkulostatika.

Bislang hat der GPHF bereits über 470 Minilabs in mehr als 80 Länder zum Selbst-kostenpreis zur Verfügung gestellt. Über die Hälfte dieser Länder befindet sich in Afrika und ein Drittel in Asien. Die Kombination aus einfachen, verlässlichen Tests für die Prüfung vor Ort und einem Handbuch mit detaillierten Anleitungen zur Test-durchführung ist einzigartig. Fortwährend arbeitet der GPHF an der Einbeziehung neuer Arzneimittelwirkstoffe in die Testmethodik des Minilabs. Zudem werden Schu-lungen angeboten, um sicherzustellen, dass die Anwender mit den Testverfahren vertraut sind.

Der GPHF hofft, durch die Spende seiner Minilabs zukünftig auch in Tansania und Sambia einen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Arzneimittelqualität vor Ort leisten und die Menschen vor der Einnahme eventuell gefälschter und gesundheits-gefährdender Medikamente schützen zu können.

Nähere Informationen zum GPHF und zum GPHF-Minilab® finden Sie im Internet unter www.gphf.org.

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