Afghanistan: Sieben GPHF-Minilabs zum Schutz der Bevölkerung
Frankfurt am Main, 6. November 2012
Mobile Testlabors zur Erkennung gefälschter Arzneimittel sollen an Grenzübergängen eingesetzt werden
Die internationale Gesundheitsorganisation Management Science for Health (MSH) wird zukünftig im Rahmen ihrer Projektarbeit in Afghanistan sieben mobile Kompaktlabore des Global Pharma Health Fund (GPHF) zum Schutz der afghanischen Bevölkerung vor gefälschten Arzneimitteln einsetzen. Die GPHF-Minilabs, die Medikamentenfälschungen sicher und schnell erkennen können, sollen vor allem an Grenzübergängen eingesetzt werden um zu verhindern, dass gefälschte oder qualitativ minderwertige Arzneimittel weiter unkontrolliert ins Land gelangen.
Wie in vielen Bereichen so stellen sich auch auf dem Gebiet der Arzneimittelversorgung der afghanischen Bevölkerung nach wie vor massive Probleme. Erst im vergangenen Jahr hat eine Untersuchung der Situation vor Ort ergeben, dass über die Hälfte der auf dem afghanischen Markt vertriebenen Medikamente als illegale Importe ins Land gelangen und letztlich keinerlei Kontrolle unterliegen.1 Hinzu kommt, dass auch aus der Mehrzahl der afghanischen Apotheken gegenwärtig noch keine sachkundige Hilfe zu erwarten ist, arbeiten sie doch meist ohne Lizenz und beschäftigen nur in Ausnahmefällen ausgebildetes Fachpersonal. Einem weitgehend ungehinderten Vertrieb gefälschter Medikamente ist somit landesweit Tür und Tor geöffnet.
Die Verbesserung der Arzneimittelversorgung der afghanischen Bevölkerung und der Aufbau zuverlässiger und sicherer Versorgungsstrukturen ist eines der zentralen Anliegen von Management Science for Health. Seit 2007 betreibt die Organisation, die vorwiegend mit Mitteln der staatlichen Entwicklungshilfe der USA arbeitet, in Afghanistan das sogenannte „Strengthening Phramaceutical Systems Program“, kurz SPS, in dessen Rahmen jetzt auch die Minilabs des GPHF eingesetzt werden sollen.
Das GPHF-Minilab® ist weltweit einzigartig und ermöglicht es, innerhalb kürzester Zeit den Qualitätsgehalt von Arzneimitteln zu bestimmen. So können gefälschte oder qualitativ minderwertige Medikamente schnell erkannt und vom Markt genommen werden. Weltweit sind in 80 Ländern der Erde bereits weit über 500 Laboreinheiten im Einsatz. Entwickelt wurde das mobile und tropentaugliche Untersuchungslabor vom Global Pharma Health Fund (GPHF), einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Frankfurt am Main, der maßgeblich von der Merck KGaA in Darmstadt unterstützt wird. Laufend wird die Testmethodik erweitert, so dass heute bereits über 50 der weltweit wichtigsten Arzneimittelwirkstoffe mit dem Minilab analysiert werden können.
1 Jonathan Harper und Gunnar Strote: Afghanistan pharmaceutical sector development: problems and prospects; veröffentlicht in: Southern Med Review Vol 4 Issue 1 April 2011
Redaktion und Kontakt:
Global Pharma Health Fund e.V.
Geschäftsstelle
Christian von Berg
Aulweg 103, 35392 Gießen
Tel.: 06 41 – 9 72 96 34
Mail: info@gphf.org
Internet: www.gphf.org
Bildmaterial zum GPHF-Minilab® stellen wir Ihnen auf Wunsch gerne zur Verfügung.
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